Hesperidengarten

Nürnberg, Bayern

Fertigstellung voraussichtlich 2026
Bauherrin: Stadt Nürnberg Sachgebiet SÖR/ 1-G/2
Leistungsphasen: 1- 9
Größe: 2.280 m²

Neben den drei bestehenden Hesperidengärten im Nürnberger Stadtteil St. Johannis, entsteht ein neuer Hesperidengarten auf dem Grundstück der Johannisstraße 41. Die Gestaltung des zukünftigen vierten Hesperidengartens soll eine gestalterische Neuschöpfung sein. Sie ist keine Rekonstruktion einer historischen Anlage und keine gestalterische Fortführung der drei bestehenden Gärten aus den 1980er Jahren. Ziel der Gestaltung ist eine zeitgemäße Interpretation, der Nürnberger Hesperidenkultur unter Berücksichtigung des Barocken Zeitgeistes. In Anbetracht dieser Ziele entsteht durch den Bau des neuen Hesperidengartens eine Oase inmitten der Großstadt Nürnberg, die den BesucherInnen die Möglichkeit bietet, inmitten des hektischen Treibens des Alltags in eine andere Welt einzutauchen.

Der in vier Themenbereiche gegliederte Vorentwurf findet seine Anlehnung an den bestehenden Hesperidengärten über gemeinsame Symmetrieachsen, achsiale Heckenelemente und kunstvolle Anfangs-, End- und Mittelpunkte. Von besonderer Wichtigkeit im neuen Hesperidengarten ist die Mittelachse, welche einen ununterbrochenen Längsblick vom nördlichen bis zum südlichen Endpunkt des Gartens – und Umgekehrt – bietet. Der im Norden liegende Gartenbereich steht unter dem Thema Gartenparterre und ist ein typisches Element eines Barockengartens, der hier auf eine moderne und zeitgemäße Art neu interpretiert wird. Die in Anlehnung an den Goldenen Schnitt angelegten Schmuckstaudenbeete bilden eine flache, dekorativ umliegende Struktur zu dem im Mittelpunkt stehenden kunstvollem Trinkwasserbrunnen, der über eine offene Entwässerungsrinne, über den zweiten bis in den dritten Themenbereich des Hesperidengartens, verläuft.

Der Kabinettgarten, liegt im Bereich der ehemaligen Pinselfabrik, dessen Bestandsmauern teils als Sitzmauer und teils als Grundgerüst einer geplanten Pergola erhalten werden und so einen Rahmen um den Kabinettgarten bilden. Er ist geprägt von schwungvoll geschnittenen Hecken, intensiv bepflanzten Staudenbeeten und den für Hesperidengärten typischen Zitrusfrüchten. Mit seiner Pergola ist der Kabinettgarten ein besonders wertvoller Aufenthaltsort.

Das Entreè des neuen Hesperidengartens bildet eine Wassergebunde Wegedecke, in dessen Mittelpunkt ein runder Brunnen die Aufmerksamkeit der BesucherInnen auf sich zieht. Südlich des Entrees schafft das Sichard’sche Tor einen prunkvollen Übergang in den Themenberiech Bosco. Im Bosco (deutsch ‚Wald’) befinden sich viele Bestandsbäume, welche erhalten werden und – in den zukünftig immer heißer werdenden Sommermonaten – großzügigen Schatten spenden. Die in diesem Bereich geplante Sprühnebelanlage, sorgt zudem für eine Kühlung der Lufttemperatur und verbessert somit die Aufenthaltsqualität des Hesperidengartens. Die geplante Wegeführung auf einem aufgeständertem Stege-System unterstreicht den behutsamen Umgang mit dem Baumbestand und den damit verbundenen vernunftgeprägten Umgang mit der Natur, der der barocken Gartenplanung zu Grunde liegt.

Das geplante Klinkerpflaster, welches die barrierefreie Zugänglichkeit des Hesperidengartens gewährleistet, schafft durch seine Materialität eine Brücke zur abgebrochenen Pinselfabrik und erinnert BesucherInnen an die ehemalige Backsteinmauer, welche das Bild der Hesperidengärten jahrzehntelang geprägt hatte. Die Wassergebundene Wegedecke, die sich auch in den Hesperidengärten der 1980er Jahre wiederfindet, schafft ein Zusammenspiel der bestehenden Gärten mit dem geplantem Hesperidengarten. Im Sinne der Nachhaltigkeit und der allzeit thematisierten Wasserknappheit der Zukunft, soll Regenwasser in einer Zisterne gesammelt und zur Bewässerung der Staudenbeete genutzt werden.
Geprägt von unterschiedlichen Themenbereichen entsteht ein neuer Hesperidengarten, der durch vielseitige Angebote und Aufenthaltsbereiche zum Verweilen einlädt.

Kupferstich, S.11, Die goldenen Äpfel, Schirarend und Heilmeyer, 1996

Garten der Hesperiden – Der Begriff entstand aus der Bezeichnung für den Garten der Götter in dem die Hesperiden einen Baum mit goldenen Äpfeln hüteten.”

Nachzulesen bei Lauristico

‘Citronnier commun’, S.54, Die goldenen Äpfel, Schirarend und Heilmeyer, 1996

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